Pfarrkirche St. Felix und Adauctus (gotisch, mit spätgotischem Wandtabernakel, Hochaltar mit Wappen des Deutschen Ordens)
Fleischwangen ist - wie die gesamte Region - römisch-katholisch geprägt. Die katholischen Einwohner gehören zu der zwei römischen Märtyrern geweihten Pfarrei St. Felix und Adauctus, die zum Dekanat Saulgau der Diözese Rottenburg-Stuttgart gehört. Ihr Einzugsgebiet reicht über die politische Gemeinde Fleischwangen hinaus. Die Kirche wurde 1275 in einem Steuerregister erstmals erwähnt.
Fleischwangen wurde erstmals 808 im Zusammenhang mit einer Besitzübernahme des Klosters St. Gallen als Flinxwangun erwähnt. Seit 1092 hatte das Kloster Allerheiligen in Schaffhausen im Ortsgebiet Besitz.
Von 1281 bis 1391 ist örtlicher Adel nachgewiesen. Nachfolger dieser Herren von Fleischwangen waren die Herren von Ringgenburg (mit Sitz auf der Ringgenburg bei Esenhausen, heute zu Wilhelmsdorf). 1296 schenkte Johannes von Ringgenburg den Ort und das Patronat über die Pfarrkirche St. Felix und Adauktus sowie den Ort Esenhausen dem Deutschen Orden, der den Besitz später der Deutschordenskommende Altshausen einverleibte.
Johannes machte dem Orden das Geschenk aus Dankbarkeit dafür, dass zwei Söhne in den Orden aufgenommen worden waren. Der Sohn Johannes von Ringgenburg d. J. ist 1361 als Komtur in Altshausen belegt. 1363 wurde Esenhausen an das Kloster Weingarten verkauft, Fleischwangen hingegen blieb für die nächsten Jahrhunderte Teil der Deutschordenskommende. 1647 brannte der Ort zum großen Teil ab.
Im Zuge der Säkularisation wurde das Gebiet der Kommende Altshausen 1806 zunächst Teil des Königreichs Bayern, 1807 dann Teil des Königreichs Württemberg, wo es dem Oberamt Saulgau zugeordnet wurde. Im Jahr 1810 tauschte König Friedrich von Württemberg die Herrschaft Altshausen gegen seine an Bayern abgetretene Herrschaft Weiltingen. Nun gehörte Fleischwangen zum privaten Besitz der königlichen Familie und wurde vom Hofkameralamt Altshausen verwaltet. Die heutige Gemeinde Eichstegen wurde um 1825 gebildet.
Auf dem Areal des Friedhofs, am Dorfende Richtung Guggenhausen steht die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert erbaute St.-Anna-Kapelle. Durch eine Rundbogentür betritt man das Innere.
Der erste Blick fällt auf das Altarbild, auf dem eine Burg mit drei Türmen zu sehen ist, umgeben von einer großen Wasserfläche. Das Ölleinwandblatt wird beherrscht von den beiden Darstellungen „Anna Selbdritt“ (Mutter Anna mit ihrer Tochter Maria und ihrem Enkelkind Jesus) und dem hl. Andreas mit dem Andreaskreuz.
Seit mehreren Jahren werden die Verstorbenen der Pfarrgemeinde bis zur Beerdigung in der St.-Anna-Kapelle aufgebahrt.
Das Ehepaar Berthold und Hilde Forderkunz betreut dieses Kleinod, indem es sich um den Blumenschmuck kümmert und jeden Sonn- und Feiertag die Kapelle öffnet und schließt.
Guggenhausen ist zwar eine selbständige Gemeinde mit eigenem Bürgermeister und Gemeinderat, kirchlich gehört es aber seit langer Zeit zur Pfarrgemeinde Fleischwangen.
Sie hat einen rechteckigen Grundriss mit einem dreiseitigen Altarabschluss. Wie der Name sagt, ist sie dem Nährvater Jesu, dem hl. Josef, geweiht. Sein Abbild als Altarhintergrund trägt die Zahl 1889 und gibt sicherlich einen Hinweis auf die Renovation des Gemäldes. Das Deckenbild, vor etwa 180 Jahre im Stil der Bauernmalerei gefertigt, zeigt das Auge Gottes. Dabei steht geschrieben. „Ein Auge ist, das alles sieht, was auf der ganzen Welt geschieht“. Breite, flachbogige Fenster erhellen den Raum, der etwa 30 Besuchern Platz bietet. Im Chorteil ist eine Gedenkplatte angebracht, auf der die 17 Namen der in den beiden Weltkriegen gefallenen und vermissten Soldaten von Guggenhausen eingemeißelt sind.
Immer wieder lädt die Wendelinsglocke zur Eucharistiefeier und auch zum Rosenkranzgebet ein. Der mittägliche und abendliche Angelus (Engel des Herrn) wird derzeit von Edelgard Linz (stellvertretende Pfarrgemeinderatsvorsitzende) geläutet. Die Kapellenpflege wird von ihrem Mann Paul Linz seit 1998 durchgeführt.
Sie hat ihren Standort zwar auch nicht auf Fleischwanger Boden, aber sie liegt innerhalb der Abgrenzung der Fleischwanger Pfarrgemeinde. Darum wird die erste Maiandacht seit vielen Jahren am Ersten des Marienmonats nicht in der Fleischwanger Kirche gehalten, sondern in und vor der Nassachkapelle.
Dass die Marienkapelle an einem idyllisch gelegenen Ort in unmittelbarer Nähe des Nassachhofes gebaut worden ist, geht auf ein Versprechen zurück. Die Eheleute Martin und Emma Fischer gelobten: „Wenn der bei Kriegsende in russische Gefangenschaft geratene Sohn Josef als Hoferbe wieder in die Heimat zurückkehren darf, wollen wir auf unserem Grundstück eine Kapelle bauen zu Ehren der Muttergottes“.
Den Altarraum ziert das Schönstatter Gnadenbild, höchstpersönlich gesegnet vom Gründer des Schönstattwerkes, Pater Josef Kentenich. Die Kapelle sieht deshalb genau so aus wie alle anderen Schönstattheiligtümer auf der ganzen Welt.
All die Jahre hat sich Familie Fischer vom Nassachhof um den Schmuck und die Instandhaltung der Kapelle gekümmert.
Eigentümer und Pfleger der Kapelle ist die Familie Anton Deiss vom Reutehof. Der kleine Gebetsraum liegt politisch gesehen im Distrikt der Gemeinde Wilhelmsdorf, jedoch im Zuständigkeitsbereich der Kirchengemeinde Fleischwangen. Das Altarbild stellt die schmerzhafte Muttergottes dar.
Als im Jahre 1960 im Einvernehmen der kirchlichen und weltlichen Obrigkeit der Pfarrgemeinde Fleischwangen ein neues Kriegerdenkmal erstellt wurde, hatte die eindrucksvolle Sandsteinplatte mit dem Relief der Schmerzhaften Mutter Gottes, die ihren toten Sohn auf dem Schoß trägt und bisher den Mittelpunkt der Gedenkstätte für die Gefallenen und Vermissten des 1. Weltkrieges bei der Kirche bildete, keine Verwendung mehr. Der damalige Schulleiter hatte dann die Idee, diese Pieta auf der Gemarkung Fleischwangen in einem Bildstöckle unterzubringen und sie damit der Nachwelt zu erhalten. Noch im Jahre 1960 stellten der Eichenmühlebauer Otto Restle und seine Frau den Platz für das Vorhaben an der Straßenabbiegung Richtung Ried zum Nulltarif zur Verfügung.
Aus Dankbarkeit, dass ihr ältester Sohn Karl Priester der apostolischen Bewegung von Schönstatt werden durfte, ließen seine Eltern Karl und Elisabeth Pfeiffer in ihrem Garten direkt an der Rathausstraße, Haus Nr. 12, einem Bildstock mit dem Gnadenbild der „Dreimal wunderbaren Mutter, Königin und Siegerin von Schönstatt“ errichten. Die Inschrift am Bildstock lautet: „Dank Dir Mutter für mein Priestertum – Marienjahr 1954“.
Wenn der Landwirt zu seinen Äckern Richtung „Krummholz“ fährt oder der Spaziergänger den Walddistrikt „Kerzenloh“ als Ziel ins Auge fasst, so begegnet er einem eindrucksvollen Marienbildstock. Des längeren hegte Edeltraud Fischer den Wunsch, an einem Wanderweg in Gottes schöner Natur, nicht allzu weit entfernt vom eigenem Geburts- und Wohnhaus, einen Bildstock mit einem Marienbild erstellen zu lassen Diesen Wunsch realisierte und finanzierte sie, als ihr August Hack einen geeigneten Platz kostenlos zur Verfügung stellte. Pfarrer Manfred Weber weihte diesen dann am 14.07.1985 ein. Die Schrifttafel unterhalb des Marienbildes mit der Bitte an die Gottesmutter „Dreimal Wunderbare Mutter, bitte für uns“ wurde von einem Hobbyschnitzer geschaffen. Um eine saubere Anlage mit Birken, Blumenbeeten, Waschbetonplatten und Rasen bemühten sich im Besonderen Karl Fischer sen. und Felix Fässler. Die Pflege und Instandhaltung obliegt heute immer noch der Familie Fischer.
Die Kunde, dass die Mutter Gottes der Bernadette Soubirou in dem französischen Städtchen Lourdes in der Zeit vom 11. Februar bis 16. Juli 1858 achtzehnmal erschienen war, verbreitete sich sehr bald auch in deutschen Landen. Und so wurde vielerorts die Grotte vo Massabielle nachgebildet und die „Unbefleckte Empfängnis“ in Form einer Statue hineingestellt. So geschah dies auch in unserer Pfarrgemeinde. Ihren Platz bekam die Grotte an der Mauer im östlichen Bereich des Gotteshauses. Als die ursprüngliche Marienfigur, die aus Gips geformt war, durch die Witterungseinflüsse immer mehr zerfiel, stiftete Christa Hack eine Neue aus Plastik. Sie ist es auch, die das Marienheiligtum seit vielen Jahren liebevoll schmückt und pflegt. Gelegentlich treffen sich die Gläubigen zu einer Maiandacht oder zur Rosenkranzandacht an der Grotte.
Katholisches Pfarramt
St. Michael Altshausen
Schloßstraße 7
88361 Altshausen
Telefon: 07584 3541
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